Schawuot, 12. Juni 2016 / 6. Siwan 5776

Wir wollten uns in der green shul zu shiurim, zum Arbeiten, zum Lachen und Klönen auf dem Gutshof Gatow treffen. Als ich an diesem Tag zusammen mit meinen zweitgeborenen Sohn Aaron dazu stieß, waren schon viele fleißige Hände damit beschäftigt, zu gießen, Beikraut zu entfernen (ja, ich musste lernen, dass es kein „Unkraut“, sondern nur „Beikraut“ gibt…), die Wasserversorgung zu organisieren und vieles, vieles mehr.
Der kurze Weg von der Remise zum Feld war eine gute Einstimmung auf Natur, auf Ernte, auf schmutzige Hände und Berührung mit der Erde, die uns so vieles gibt und die wir manchmal einfach so voraussetzen, dabei ist sie nicht selbstverständlich und nicht „einfach da“.

       

Schawuot – Jalda könnte es so viel besser erklären, das Fest, an dem wir vieles feiern: Die Übergabe der Thora, Ruths Geschichte oder besser ihre Entscheidung und ihr Bekenntnis, den Beginn der Ernte und den Empfang der ersten Früchte und des Getreides… Es ist ein glückliches Fest, eine Freude am Leben, an der Schönheit und dem Wachstum der Natur. Und so standen wir alle auf dem Feld, jäteten und gossen, schwatzten und schwiegen – alle nach ihrer Art und Stimmung. 
Am Erdbeer-Hochbeet versammelten wir uns nach getaner Arbeit und Jalda erzählte uns vieles zu Schawuot, seiner Bedeutung, seiner Geschichte und vor allem was uns Schawuot heute sagen kann. Wir dachten an alle, die fehlten und an alle, die nicht kommen konnten – insbesondere an Anna, Marlis und Etha. Viele Fragen wurden gestellt und Jalda antwortete, erzählte, begeisterte…. natürlich wurde aber auch die erste Erdbeerernte gepflückt und gleich vertilgt.
Anschließend saßen wir noch in der Remise bei Rita zusammen, im großen Kreis im Garten bei herrlichem Wetter.

  
  
                      

Es gab leckeres mitgebrachtes Essen (natürlich milchig, natürlich süßlich...), tolle Suppe von Rita, Anja las aus dem Buch „the Triumph of Eve“ und ganz zum Schluss, als leider schon einige nach Hause mussten, gab Dvora auch noch einen superspannenden Vortrag zum Thema „Parkanlage Sanssouci“ und Kabbala – eine Hausarbeit im Rahmen ihres derzeitigen Studiums in Potsdam.
Ja, und Aufräumen und Geschirrspülen gehörten natürlich auch noch zu den Aufgaben… Familie eben.

Text: Esther Trapp           Photos: Romy Köcher