2015_BatMizwa

24. Januar 2015: Noa wird Bat Mitzwah

Noa wurde am 4. Schewat 5775, Schabbat Bo,  zum ersten Mal zur Tora aufgerufen und damit in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen. Sie las an diesem Schabbat Mincha aus der Tora ihre Parascha Beschallach, denn zu Schabbat Mincha liest man bereits die Parascha der neuen Woche. 
Es war ein beeindruckendes Fest. Wieder standen, wie schon bei Mathildas Bat Mitzwah, drei Generationen auf der Bima. Sawta Gaby, Ima Mira und Bat Mitzwah Noa lasen gemeinsam aus der Torah aus der Parascha Beschallach. Es war ein sehr anrührender Moment, als  l´dor wa dor - von Generation zu Generation - die Torah weitergegeben wurde. Noa trug zum ersten Mal den Tallit, den Mira eigenhändig für sie genäht hat.  Vor Beginn des Schabbats hatten Kantorin Jalda und Anna, die Vorsitzende von Ohel Hachidusch, gemeinsam mit Mira die Tziziot geknüpft und viele gute Wünsche für Noas Zukunft hineingegeben.

  
   

Kantorin Jalda führte gewohnt sicher und einfühlsam durch die Zeremonie und Anja las das Jahrtausende alte Shirat HaJam so schön, dass wir alle am Schilfmeer standen. Als Kantorin Jalda Noa ihren Segen gab, konnte man eine Stecknadel fallen hören. Selbst die zahlreichen Kinder merkten, dass dies ein ganz besonderer Moment war, und sassen mucksmäuschenstill. Und dann brach grosser Jubel aus. Noa war Bat Mitzwah geworden und wurde mit einem Bonbonregen stürmisch gefeiert.

  

Die anschliessende Hawdala stand im Zeichen der Gemeinsamkeit. Alle standen im Kreis, und in einer bewegenden Zeremonie führte uns Kantorin Jalda in den Alltag. Schawua tow!
                                        
                                           

Und in Windeseile verwandelte sich der Raum des La Luz in den Osram Höfen Berlins.  Alle sassen jetzt an den hübsch gedeckten Tischen, die grosse Bühne war frei, Noas mit Recht stolzer Vater hielt eine Rede auf seine Tochter, eine Leinwand wurde auf die grosse Bühne gerollt,  und viele Schnappschüsse aus Noas Leben wurden gezeigt. Ein israelischer DJ übernahm die Bühne, zunächst mit Liedern, die sich Noas Grossmutter Gaby gewünscht hatte und die viele mitsangen und dann wurde es immer rockiger und bunter. Viele tanzten munter drauf los, natürlich auch die Kinder und Senioren. Zur Hora hielt es vom wenige Monate alten Baby (auf dem Arm der Mama) bis zum fast 90-jährigen Gerhard kaum noch jemand auf den Stühlen aus. Hier tanzte passend zur Parascha Am Israel, das das Schilfmeer überquert hatte und ein freies Leben begann.  
Auch Wüstenkinder haben Hunger. Für unser Manna sorgte Noas Sawta Gaby. Inzwischen war bereits Kaffee und leckerer Kuchen an die Tische gebracht worden, natürlich alles von Gaby selbst gebacken. Wenig später folgte ein üppiges warmes und kaltes Buffet,  alles selbst gekocht und kreiert von Gaby. Das jüdische Berlin kennt und schätzt Gabys Kochkünste seit Jahren. Aber hier hat sie sich selbst übertroffen. Wie sie es geschafft hat, so viele Gäste so locker und lecker zu versorgen, bleibt ihr Geheimnis. Aber es hat bestimmt etwas mit ihrer Liebe für Noa zu tun. Für Noa ist sie noch einmal über sich selbst herausgewachsen, es war ihr Meisterstück und ihre Art, ihre Zuneigung zu zeigen.
Liebe Gaby und liebe Mira, herzlichen Dank für das gelungene Fest und dir, liebe Noa, Masel tow für deine Zukunft. Ihr seid eine tolle Mishpacha. 

Text: Etha Jimenez         Fotos: Anna Adam