2011 Sukkot 2011

Sukkot 2011

Es ist  ein lieb gewonnener Brauch geworden, dass Ohel Hachidusch Sukkot in unterschiedlichen Laubhütten begeht: 

Am 12. und 14. Oktober 2011, dem  Erew Sukkot und dem Erew Schabbat Chol haMoed Sukkot 5772 waren wir Gäste von Chajim und dem Kulturverein Prenzlauer Berg (www.kvpb.de). Zum Glück hatte Chajim seine Sukkah wind- und wettergeschützt vor seiner Keramikwerkstatt aufgebaut, denn die Abende waren empfindlich kalt. Am ersten Abend kamen Jalda und Anna nur wenige Stunden vorher aus Detroit/USA zurück. Kantorin Jalda hatte dort wie schon die Jahre vorher bei unserer Schwestergemeinde Shir Tikvah während der Jamim Noraim amtiert. Jetlag und Schlafmangel waren chancenlos. Die beiden waren noch ganz erfüllt von all dem Neuen, dass sie erlebt hatten und konnten viel erzählen. Jalda führte uns durch die Gebete  und wir waren froh, sie und Anna wieder bei uns zu haben.

     
                                       
                                   Foto: Batya Goetz
                       

Am Erew Schabbat Chol haMoed gab es  2 schöne Überraschungen: 
Iris Weiss  liess uns einen Blick in ihre Bibliolog-Werkstatt werfen: hier werden biblische Geschichten aus der Perspektive anderer “Augenzeugen” oder durch einem Zeitsprung phantasievoll weiter gesponnen, transzendiert oder aktualisiert, wo immer Intuition und Unbewusstes landen. An diesem Abend stand  Rachels und Jakobs Liebe auf den ersten Blick im Mittelpunkt. Es war faszinierend, eine der schönsten und facettenreichsten Liebesgeschichten der Tora aus anderen Blickwinkeln zu erleben.
Danach sang  und spielte Olaf Ruhl jiddische Lieder und wir summten leise mit. Zu allem genossen wir leckeres  hausgemachtes Essen von Channah und anderen kreativen Hobby-Köchinnen und ließen den Abend heiter-entspannt ausklingen. Herzlichen Dank allen, die zu diesem gelungenen Fest beigetragen haben.

Sonntag, den 16. Oktober, den 4. Tag  Sukkot , verbrachten wir in unserer eigenen Sukka mitten im Grünen auf dem Gutshof Gatow.  Der Tag stand ganz unter dem Zeichen der landwirtschaftlichen Bedeutung des Laubhüttenfestes. Wir hatten einige Gäste, mit denen wir auch unserem Öko-Feld, das uns in unserem ersten  Jahr so sehr verwöhnt hat, einen Besuch abstatteten. Mit einem Gebet bedankten wir uns dort für die reiche Ernte. 

    
    

Dann schmückten die Kinder begeistert unsere Hütte, die nur aus natürlichen Materialien bestand, mit Blumen und den Früchten unseres Feldes. Unter Anjas Leitung sprachen wir die Gebete, schüttelten  den Lulaw und genossen  ein wenig vom ersten Honig der  Bienen, deren “Hütte” im Garten der Weltreligionen steht. Der Honig ist äußerst aromatisch und sehr köstlich, was bei der Öko-Blütenpracht des Gartens  nicht verwundert. Nach dem Tag im Freien waren alle nun wirklich hungrig. Dank Ritas Grosszügigkeit und Marlis und Jona,  unserem Expertenteam im schnellen Broteschmieren, stand bald lauter Sebstgemachtes vom Gutshof Gatow auf dem phantasievoll geschmückten Tisch in der Remise:  Selbstgebackenes Brot aus dem Lehmofen, vegetarischer Brotaufstrich mit Kräutern, frisch gelegte Eier der glücklichen Hühner des Hofes, Quark, Honig, frisch gebackener Kuchen. Ein wirklich krönender Abschluss eines Erntefestes. Herzlichen Dank allen Beteiligten.

   
    
    
    
    
Fotos: Anna Adam, Ruth Wiesenfeld